Von Katie Wendland
Gott, der Herr, ließ den Menschen in einen tiefen Schlaf fallen. Während der Mann schlief, nahm Gott der Herr eine Rippe und verschloss die Stelle mit Fleisch. Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er von dem Mann genommen hatte, eine Frau und brachte sie zu dem Mann.
Da sagte der Mann: „Die ist nun Bein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.“ Deshalb wird der Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird an seiner Frau hängen, und sie werden ein Fleisch sein. (1. Mose 2,21-24)
Wer gerne Puzzle macht, weiß, wie frustrierend es ist, wenn jemand die Schachtel mit dem Bild weggeworfen hat. Wie kann ich das Puzzle zusammensetzen, wenn ich nicht weiß, wie es aussehen soll, wenn vielleicht ein paar falsche Teile in die Mischung geworfen wurden oder wenn einige der Teile beschädigt oder verschmutzt sind?
In den ersten fünf Wochen dieser Andachtsreihe lag das Augenmerk auf einigen wichtigen Puzzleteilen, wenn wir versuchen, Gottes Plan für uns als christliche Frauen in dieser Welt zu verstehen. Die Teile, die wir betrachten, sind jedoch durch die Welt um uns herum, durch den Egoismus in uns und durch den Vater der Lüge selbst beschädigt und befleckt worden. Wie soll die Beziehung zwischen Männern und Frauen, den beiden voneinander abhängigen Teilen der Menschheit, wie Paulus in 1. Korinther 11,11-12 schreibt, aussehen und gelebt werden?
Wie soll die Beziehung zwischen Mann und Frau, den beiden voneinander abhängigen Teilen der Menschheit, wie Paulus in 1. Korinther 11, 11-12 schreibt, aussehen und gelebt werden?
1.Mose 1 und 2 liefern ein wunderschönes Bild von Gottes vollkommenem Plan und Ziel für die Menschheit. Es gibt jedoch eine häufige Besonderheit der hebräischen Literatur, die unseren westlichen Verstand verwirrt. Normalerweise lesen wir die Dinge chronologisch und nehmen an, dass das, was wir zuerst gelesen haben, auch zuerst geschehen ist.
Im Unterschied dazu ist es nicht ungewöhnlich, dass die hebräische Literatur mit einem zusammenfassenden Bericht beginnt und dann auf einen bestimmten Teil der Geschichte eingeht. Genesis 1 und 2 sind ein perfektes Beispiel dafür. Genesis 1 fasst Gottes Schöpfung des Himmels und der Erde in sechs Tagen zusammen und beschreibt die Schöpfung ab dem dritten Tag mehrmals als „gut“, um sie am Ende des sechsten Tages als „sehr gut“ zu bezeichnen. Bevor Gott jedoch alles für „sehr gut“ erklärte, schuf er den Menschen, Mann und Frau, und setzte sie gemeinsam als Verwalter der gesamten Schöpfung ein.
Lesen Sie mit diesem Gedanken im Hinterkopf die folgenden Auszüge aus 1.Mose 1 und 2 in chronologischer Reihenfolge: 1.Mose 1,25-26; 2,7.18.20b-24; 1,27-28.31a.
Gott schuf die Tiere auf Erden, ein jegliches nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art, und alles, was auf dem Erdboden kriecht nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.
Und Gott sprach: „Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.“
Gott der HERR machte den Menschen aus Erde vom Ackerboden, uns blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.
Gott der HERR sprach: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die zu ihm passt.“
Der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen wurde keine Gehilfin gefunden, die zu ihm passte. Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und verschloss die Stelle mit Fleisch. Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: „Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, weil sie vom Manne genommen ist.“ Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.
Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
Gott segnete sie und sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut.
Während Sie über die zweite Andacht dieser Woche nachdenken und sich auf sie freuen, nehmen Sie sich etwas Zeit, um 1.Mose 1 und 2 im Gesamten zu lesen und zu betrachten. Behalten Sie die folgenden Gedanken im Hinterkopf – Gedanken, die wir im Laufe dieser Woche noch genauer untersuchen werden.
- Gott erklärt jeden einzelnen Teil der Schöpfung für gut“, nur um dann festzustellen, dass es „nicht gut“ ist, dass der Mensch allein ist. Und nachdem die Frau aus ihm und für ihn geschaffen wurde, bezeichnet Adam sie als „Männin“ (ein hebräisches Wort, das vom hebräischen Wort für „Mann“ abgeleitet ist, genau wie die englischen Wörter „woman“ und „man“), wodurch Gottes Schöpfung „sehr gut“ wird.
- Gott sagt: „Lasst UNS den Menschen nach UNSEREM Bilde machen“ (1. Mose 1,26). Gott (Elohim) sagt: „Lass uns…“, doch wenn wir den Bericht über die Erschaffung der Menschheit lesen, heißt es immer: „Der HERR, Gott…“ (Jahwe Elohim). Warum dieser Unterschied?
- Denken Sie an einige Berichte in der Heiligen Schrift, die die allgemeinen Unterschiede zwischen Männern und Frauen und ihre Abhängigkeit von einander deutlich machen. Fallen Ihnen Beispiele ein, in denen ein Mann oder eine Frau völlig unabhängig voneinander handeln, sei es in einer ehelichen Beziehung oder nicht?
Zum Weiterdenken
Wie ermöglicht das Verständnis des zeitlichen Ablaufs von 1.Mose 1 und 2 ein vollständigeres Bild und ein besseres Verständnis des Schöpfungsberichts?
Wie hilft Ihnen das, die gegenseitige Abhängigkeit von Mann und Frau zu verstehen?
Schlussgebet
Herr, Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde und alles dessen, was darin ist, öffne unsere Augen und Herzen für die Tiefe des Reichtums deiner Weisheit und deiner Erkenntnis. Hilf uns zu begreifen, wie weit und lang und hoch und tief die Liebe Christi zu uns ist, damit wir deinen vollkommenen Plan besser erkennen und ihm vertrauen können – einen herrlichen Plan, als Brüder und Schwestern zusammenzuarbeiten, die hier auf Erden den Leib Christi bilden. Um Jesu willen haben wir volles Vertrauen, dass du unser Gebet hörst und erhörst. Amen.