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17 – Stärken, Verantwortung und Ermahnungen

von Kathie Wendland

Ebenso sollt ihr die älteren Frauen ermutigen, ehrerbietig zu sein, nicht zu verleumden, nicht dem Wein zu verfallen, sondern zu lehren, was gut ist, damit sie die jüngeren Frauen lehren, ihre Männer und Kinder zu lieben, sich selbst zu beherrschen, rein zu sein, zu Hause fleißig, gütig und ihren Männern untertan, damit das Wort Gottes nicht verleumdet wird (Titus 2,3-5, EHV).

Als ich mit sechs Geschwistern auf einer Farm aufwuchs, haben wir gelernt, wie man als Familie zusammenarbeitet. Meine Schwestern und meine Mutter halfen manchmal bei der Arbeit auf dem Hof und auf den Feldern, z. B. mit dem Traktor die Felder zu eggen, zu säen oder Heu zu häckseln. Allerdings konnten wir die Geräte nicht reparieren und auch nicht die buchstäblich schweren Arbeiten tun, die notwendig war. Andererseits konnten sich mein Vater und meine Brüder durchaus selbst eine Mahlzeit zubereiten. Sie waren jedoch darauf angewiesen, dass meine Mutter, meine Schwestern und ich Brot backten und das Gemüse, Obst, Fleisch usw. zubereiteten, die auf dem Bauernhof produziert wurden, damit sie etwas zu essen bekamen.

Darüber hinaus haben meine Eltern in jenen Jahren sehr weise unsere individuellen Stärken gefördert und ihnen gleichzeitig einen Rahmen gegeben. Eine meiner Schwestern zum Beispiel konnte Dinge sehr schnell erledigen, musste aber manchmal zurückgeschickt werden, um Versäumtes nachzuholen oder vielleicht sogar etwas noch einmal zu machen. Ich hingegen erledigte meine Arbeit immer so gut wie möglich, brauchte aber viele Ermutigungen, um voranzukommen und die Arbeit tatsächlich zu Ende zu bringen.

Aus dem Brief des Paulus an Titus erkennen wir leicht, dass die Familie Gottes, die sich in Gemeinden versammelt, in Vielem den Erfahrungen gleicht, die ich in meiner Familie gemacht habe. In Titus 2 ermutigt und ermahnt Paulus besonders ältere Männer, ältere Frauen, jüngere Frauen, jüngere Männer und Angestellte (wie Sklaven der damaligen Zeit heute bezeichnet würden). Obwohl Paulus einige Male die Worte „ebenso“ oder „in gleicher Weise“ verwendet, hat er für jede Gruppe andere, von Gott inspirierte Anweisungen, die sowohl Stärken als auch Gefahren für die Männer und Frauen ansprechen, die in der Familie Gottes zusammenwachsen.

Obwohl Paulus einige Male die Worte „ebenso“ oder „in gleicher Weise“ verwendet, sind seine inspirierten Anweisungen für jede Gruppe anders und sprechen sowohl Stärken als auch Gefahren für Männer und Frauen an.

Wenn ältere Männer ihre gottgegebene Verantwortung für das geistliche Wohl der Gemeinde unter den Gemeindevorstehern leben, spricht Paulus von gesunder Lehre und davon, dass sie Respekt verdienen, weil sie Glauben, Liebe und Ausdauer vorleben. Jüngere Männer brauchen Ermutigung zur Selbstbeherrschung. Titus, selbst ein junger Mann, soll in seiner Lehre Integrität, Ernsthaftigkeit und eine gesunde Sprache an den Tag legen. Und warum? „…damit der, der gegen uns ist, zu Schanden wird, weil er nichts Schlechtes über uns zu sagen hat“ (Vers 8). Die Mitarbeiter sollen sich als vertrauenswürdig erweisen, „damit sie der Lehre Gottes, unseres Erlösers, in jeder Hinsicht Ehre machen“ (Vers 10).

In der heutigen Lesung hören wir, wie Paulus Titus anweist: „Ebenso ermuntere die älteren Frauen ehrerbietig zu sein, nicht zu verleumden, nicht dem Wein zu verfallen, sondern zu lehren, was gut ist, damit sie die jüngeren Frauen lehren, ihre Männer und Kinder zu lieben, sich selbst zu beherrschen, rein zu sein, zu Hause fleißig, gütig und ihren Männern untertan, damit das Wort Gottes nicht verleumdet wird.“

Für Jung und Alt, für Männer und Frauen gleichermaßen, leitet Paulus den jungen Pastor Titus an, sowohl die Stärken als auch die Pflichten der Männer und Frauen anzusprechen, die die neue Gemeinde bilden. Paulus hat auch von Gott eingegebene Warnungen für jede Gruppe in den Bereichen, in denen ihre Stärken besonders anfällig dafür sind, durch Sünde verzerrt zu werden.

Paulus leitet den jungen Pastor Titus an, sowohl die Stärken als auch die Verantwortlichkeiten der Männer und Frauen anzusprechen, die die neue Gemeinde bilden.

Was die Frauen angeht, bezugnehmend auf die Andacht von „nicht gut zu „sehr gut“, wird in der Heiligen Schrift deutlich, dass ihnen zwei wesentliche Eigenschaften zum Segen der Menschheit mitgegeben wurden. Eine ist die Fähigkeit zu sprechen. Studien haben gezeigt, dass Frauen im Durchschnitt über einen viel größeren Wortschatz verfügen als Männer, und diesen auch nutzen. Wie oft hört man, dass „Frauen zu viel reden“, wenn sich ein Mann zur Kommunikation äußert, oder „Männer reden nie über etwas“, wenn sich eine Frau äußert?

Der zweite – und vielleicht wichtigste – Unterschied zwischen Männern und Frauen ist die von Gott geschaffene Fähigkeit der Frauen, Beziehungen zu sehen und zu schätzen. Das gilt zwar für alle Arten von Beziehungen, aber die meisten Beziehungen haben mit dem Ehemann und Kindern, Familien und Arbeitskollegen zu tun. Beziehungen sind für Frauen oft das Wichtigste im Leben.

Nehmen Sie sich im Hinblick auf die zweite Andacht dieser Woche die Zeit, den gesamten Titusbrief zu lesen, um ein umfassenderes Bild von den Anweisungen des Paulus an Titus zu erhalten, den jungen Pastor einer jungen Gemeinde, für die die Vorstellung von einem liebenden Gott und einem Erlöser völlig neu war. Verbringen Sie dann einige Zeit damit, über Frauen in der Heiligen Schrift nachzudenken, die ihre verbalen Fähigkeiten und ihre Fähigkeiten zum Aufbau von Beziehungen unter Beweis gestellt haben. Haben sie ihre Fähigkeiten auf eine gott-gefällige Art eingesetzt oder nicht? Denken Sie schließlich darüber nach, wie Frauen Gottes gelernt haben, Frauen Gottes zu sein.

Zum Weiterdenken
Denken Sie im Hinblick auf den Plan des Schöpfers für die Menschheit darüber nach, wie Gott Sie als wertvoll ansieht und welchen Segen er Ihrer Familie, Ihrer Gemeinde, der ganzen christlichen Kirche und der Gesellschaft durch Sie bringen will.

Schlussgebet
Himmlischer Vater, öffne mir die Augen, damit ich deinen gnädigen und liebevollen Plan für mich als Frau erkenne: Ich bin in vielerlei Hinsicht wertvoll und gehe in den Plänen auf, die du auch für mein Leben hier auf der Erde vorgesehen hast. Öffne mir die Augen, um den Wert meiner Schwestern in Christus zu sehen, während wir alle die einzigartigen Pläne ausleben, die du für uns hast, Pläne, die große Freude und Segen in das Leben aller um uns herum bringen. Lass unsere Augen auf deinen Sohn gerichtet sein, der meine Schuld bezahlt hat, damit ich in alle Ewigkeit bei dir sein kann. In seinem Namen knie ich vor dir. Amen.

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