Lieder im LG: 410, 1-4; 315, 1-3; 315, 4-5; 331, 1-4; 331, 5+6
Zu viele Pfunde auf den Rippen, Probleme mit dem Rücken, Kreislauf und zu wenig Bewegung – all das bezeichnet man als Wohlstandskrankheiten. Der Prophet Micha im Alten Testament predigt in Gottes Auftrag zu Gottes Volk, dem es äußerlich gerade recht gut geht. Und er muss Wohlstandskrankheiten anprangern, die auch unter uns gar nicht so selten auftreten. Die Güter dieser Erde wurden so ungerecht verteilt, dass sich die Reichen wie Krieger nach der gewonnenen Schlacht aufführten und die Armen und Witwen ihres Mantels beraubten und sie aus ihren Häusern vertrieben.
Wo Wohlstand und Luxus zum Lebensinhalt werden, fällt es immer schwerer, Maß zu halten. Noch schlimmer ist, dass Gott, der Geber aller guten Gaben vergessen wurde. Das einzige, was man von Gottes Propheten noch hören wollte, waren sanfte Worte der Zustimmung zum Leben ohne Gott. Doch der Prophet bringt eine Botschaft von Gericht und Vernichtung. Diese Botschaft passte nicht in das gute Leben – und keiner wollte ihn hören. Wer trotzdem zuhört, erfährt auch Worte von Trost und Hoffnung. Wir wollen uns im Gottesdienst zeigen lassen, wie Gott durch den Propheten Micha auch zu uns heut redet. (Micha 2, 7-13).