Lieben&EhrenWas den Pastor bewegt

8. Für Männer heißt Respekt: Seine Einsichten achten

Unsere Welt war eine Männerwelt. Männer trafen die Entscheidungen, Männer übernahmen die Verantwortung. Männer gaben den Ton an. Dann forderten die Frauen ihr Recht. Frauen denken anders. Frauen verstehen viel schneller, Frauen suchen nach dem, was vereint und verbindet – statt zu streiten und Rangordnungen aufzustellen. „Männer sind rechthaberisch, einseitig und rücksichtslos,“ behaupten die Frauenrechtlerinnen und überlegen: „Wäre unsere Welt nicht viel besser und vor allem friedlicher, wenn sie vom Denken der Frauen geprägt würde?“

Inzwischen sind viele Männer dem Ruf gefolgt und haben sich die Einsicht angeeignet, dass man(n) der weiblichen Intuition blind vertrauen und ihr das Ruder überlassen sollte. Nicht selten ziehen Männer sich aus der Entscheidungsfindung in der Familie zurück. Soll die Frau ihr Programm durchziehen. Sie macht ja ohnehin alles besser! So lässt sich zumindest Streit vermeiden.

Doch entspricht dieser Rückzug der Männer dem Bauplan Gottes für die Ehe? Gott hat den Männern andere Begabungen gegeben als den Frauen. Frauen lassen sich vom Moment und von den Gefühlen leiten, die man „Intuition“ nennt. Auf diese Weise wissen Sie sofort, was zu tun ist, wenn das eine Kind schreit und das andere Kind gerade auf die Straße laufen will.Männer neigen im Unterschied dazu, die Dinge zuerst zu durchdenken. Sie analysieren die Lage und suchen erst einmal nach großen Zusammenhängen. Mit dem Erkannten treffen sie dann ihre Entscheidungen.

In der Bibel wird auf diesen Unterschied in einem besonders schmerzlichen Zusammenhang hingewiesen. Der Apostel Paulus erinnert im ersten Timotheusbrief (2,9-15) an die Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen. Männer sollen die Führung übernehmen, Frauen sollen sich unterordnen. Diese unterschiedlichen Rollen von Mann und Frau begründet Gottes Wort mit dem, was beim Sündenfall offensichtlich wurde: „Adam wurde nicht verführt, die Frau aber hat sich zur Übertretung verführen lassen“ (1Tim 2,14). Der Apostel will hier keine chauvinistischen Seitenhiebe austeilen, wie das Feministinnen verstehen würden. Vielmehr gibt er einen tiefen Einblick in die unterschiedlichen Begabungen von Männern und Frauen. Ja, Männer sollten auf ihre Frauen hören, die mit dieser natürlichen Intuition begabt sind. Doch Frauen sollten ihrerseits nicht die Einsicht beiseiteschieben, die Gott ihren Männern schenkt, indem er sie mit einer analytischen Art zu denken ausstattet. Statt auf Adams Rat zu hören, handelte Eva impulsiv und ließ sich von dem leckeren Anblick der Frucht überzeugen und von der Aussicht, klug zu werden wie Gott. Adam hätte an die größeren Zusammenhänge erinnern müssen, nämlich das göttliche Verbot und die Konsequenzen, die Gott angedroht hatte. Doch Adam ließ sich von seiner Frau leiten und so versündigten sie sich beide.

Was sagt uns dieser Rückblick für die Ehen in unseren Tagen? Mann und Frau brauchen einander. Die Einsichten aus dem Moment heraus, die Frauen sehr schnell gewinnen können, bereichern eine Ehe ebenso wie die Entscheidungen, die Männer durch ihr analytisches Nachdenken hervorbringen.

Was kann die Ehefrau tun, um ihrem Mann den Respekt zu zeigen, der ihn zu einem liebevollen Umgang mit ihr anregen wird? Eheberater empfehlen Frauen, sich zwei Fragen zu stellen. Erstens: „Könnte es sein, dass ich meine natürliche Urteilskraft und Intuition zu hoch einschätze?“ Und zweitens: „Könnte es sein, dass ich in manchen Bereichen ‚verführbar‘ bin und den Rat meines Ehemannes brauche, weil er durch seine Überlegungen Dinge sieht, an die ich gar nicht gedacht habe?“

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (1Mose 2,18), hatte Gott bei der Schöpfung festgestellt. Mann und Frau brauchen einander in der Ehe. Der Ehemann fühlt sich respektiert, wenn seine nüchterne Betrachtungsweise der Dinge nicht ständig gegen die Intuition seiner Frau ausgespielt wird.

Jonas Schröter

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