Was den Pastor bewegt

Für Männer heißt Respekt: Tatendrang anerkennen

Liebe und Respekt – das sind zwei Zutaten zu einer gelingenden Ehe. In der Ehe will sie geliebt werden. Er auch. Doch noch wichtiger ist es für ihn, respektiert zu werden. Wir hatten in der vergangenen Nummer gehört, dass Liebe für Frauen z.B. Nähe bedeutet. Dr. Eggerichs listet in seinem Buch „Liebe und Respekt“ insgesamt sechs Punkte für das auf, was Frauen unter „Liebe“ verstehen. Und er zeigt sechs Punkte, wie Männer auf Respekt programmiert sind. Männer wollen z.B. in ihrem Tatendrang anerkannt werden.

Noch bevor Gott dem ersten Menschen im Paradies seine Eva gab, stattete er ihn mit einem Tätigkeitsfeld aus. Gott setzte Adam in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte (1. Mose 2, 15). Der Garten wurde für Adam zur Arbeitsstelle, wo er seine besondere Begabung einsetzen konnte. Gott hatte die Herren der Schöpfung mit der Gabe und der Sehnsucht ausgestattet, zu neuen Horizonten vorzudringen, Türme zu errichten und Maschinen zu bauen. Sie wollen kämpfen, forschen und erobern. Sie wurden vom Schöpfer dafür ausgerüstet, sich die Erde untertan zu machen.

In seinem Streben nach großen Leistungen sucht der Mann nach der Anerkennung seiner Frau so sehnsüchtig, wie sie seine Liebe sucht. Er kommt aus der Firma nach Hause und erzählt mit Begeisterung, wie seinem Team der langersehnte Durchbruch gelungen ist. Sie kann an der Stelle eins gründlich falsch machen. Wenn sie andere Sorgen hat und ihm dann antwortet: „Schön Schatz, schau mal ob die Kinder schlafen!“ dann kommt das einer Tracht Prügel gleich. Eine Frau soll sich einfach mal vorstellen, wie sie ihrem Mann ins Ohr flüstert: „Schatz, ich bin schwanger!“ Und er antwortet: „Schön Schatz, hast du Bier gekauft?“

Die Frau sollte wissen, dass ihr Mann emotional viel stärker von seinem beruflichen Erfolg abhängt als sie es sich vorstellt. Wenn sie ihren Job verliert ist das schon schwierig genug. Wenn er die Arbeitsstelle verliert, bricht für ihn eine Welt zusammen. Männer sehen die Welt nun mal mit ganz anderen Augen als ihre Frauen. Sie hat Mühe zu verstehen, welche große Bedeutung die Arbeit für einen Mann hat. Selbst wenn sie versehentlich oder indirekt andeutet, dass sie seine Tätigkeit im Beruf geringachtet, stempelt sie ihn als Verlierer ab. Wenn er am Samstag berichtet, dass der Zaunpfahl im Garten endlich wieder gerade steht, dann sehnt er sich nach ihrer Anerkennung für das, was er geleistet hat.

In vergangenen Zeiten wurde die männliche Berufswelt mit Dienstuniformen oder Dienstgraden gegliedert und mit Orden und Trophäen ausgeschmückt. Diese Formen von Anerkennung werden heute als altmodisch empfunden. Umso mehr kann die Ehefrau ihren Mann unterstützen und ihm nahe sein, indem sie seinen Tatendrang würdigt, auch wenn sie seine Leistungen nicht überragend findet. So gibt sie ihm die Ehrerbietung, auf die er so sehnlich wartet. Er wird mit Liebe antworten.

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