Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
(Mk 9, 24)
Gedanken zur Jahreslosung 2020
Die Jahreslosung ruft ein Jahr der Glaubenshelden aus. Wir kennen die Glaubenshelden aus der Bibel. Noah baute ein riesiges Schiff auf trockenem Land, weil Gott ihm den Auftrag gab. Abraham folgte dem Ruf und begab sich auf eine Wanderung in ein fernes Land. David trat einem stahlgepanzerten Riesen mit den Waffen eines Schafhirten entgegen und siegte. Die Jahreslosung für dieses Jahr lüftet das Geheimnis dieser Glaubenshelden.
„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Dieser widersprüchliche Gebetsruf kommt von einem verzweifelten Vater. Er hatte die Jünger von Jesus darum gebeten, seinen Sohn zu heilen. Doch diese waren zu einem Heilungswunder nicht in der Lage. Ihr Glauben war stark. Doch der richtete sich hauptsächlich auf sich selbst. Bei Jesus hatten sie so viel gelernt und ihr Meister gab ihnen erste Aufträge. Sie wollten ihr neu erworbenes Können unter Beweis stellen. Sie glaubten an sich und die Ausbildung, die sie bei Jesus gefunden hatten. Doch sie hatten etwas Wichtiges noch nicht hinreichend gelernt. In ihrem Eifer versäumten sie es, sich an den zu wenden, der tatsächlich heilen konnte: Jesus.
Jesus redet mehrmals von der Macht, die im Glauben steckt mit dem Hinweis, dass sogar Berge versetzt oder in das Meer geworfen werden könnten. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie viel Glauben du benötigen würdest, um Berge zu versetzen? Da liegt der Fehler. In dem Fall hast du versucht, deinen Glauben und dessen Stärke zu beurteilen. Wir schauen zuerst auf uns und auf das, was wir leisten können – auch im Hinblick auf unseren Glauben.
Der geplagte Vater schaut nur noch auf Jesus. Ihm fehlen die Zeit und die Kraft, jetzt auch noch an seinen eigenen Glauben das Maßband anzulegen. „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ Hinter allen Zweifeln ist kaum Glauben zu erkennen. Doch Jesus steht vor ihm. An diesen starken Retter will er sich wenden in seiner Not. Wer sonst noch könnte ihm und seinem Jungen helfen? Von Jesus erbittet er Hilfe für sein krankes Kind. Den Stolz auf die Kraft seines Glaubens hat er längst weggeworfen. Auch für seinen Glauben benötigt er Nachhilfe. An wen soll er sich mit dieser weiteren Sorge wenden. Natürlich bittet er Jesus ebenfalls um Hilfe für das flackernde Licht seines Glaubens. Das ist schwacher Glaube an einen starken Helfer. Damit wird der Vater für uns zum Vorbild eines Glaubenshelden. Es geschehen Wunder. Jesus heilt nicht nur das Kind. Er heilt zudem den Glauben des Vaters.
Bist du dabei im Jahr der Glaubenshelden? Auch wir wollen durch das neue Jahr gehen mit derart starkem Glauben. „Starker Glaube“ das muss nämlich heißen: Glauben, der sich an einen starken Retter und Heiland wendet. Dabei will unser Heiland nicht zuerst die Qualität unseres Glaubens überprüfen. Wie kräftig oder wackelig der sich präsentiert, ist von untergeordneter Bedeutung. Jesus redet davon, dass ein Glauben so winzig wie ein Senfkorn bereits ausreicht. Vertraue auf den stärksten Retter, vertraue auf Jesus. Darauf kommt es an. Treten wir auch im Jahr 2020 vor Jesus mit dem Bekenntnis: „Ich glaube, Herr“ Und wir wollen das Gebet anschließen: „Hilf meinem Unglauben!“ So kann Jesus durch uns Heldentaten bewirken. Er hat die Macht und ihm gehört alle Ehre.