In den letzten 4 Jahren haben wir gemerkt, was Worte anrichten können. Da wurde einer Präsident, einer der mächtigsten Männer der Welt, der ziemlich unkontrolliert und unbedacht twittert. Seine Nachrichten haben die Macht Börsenkurse zu beeinflussen und diplomatische Krisen auszulösen.
Aber so weit oben brauchen wir gar nicht anzufangen. Firmen reagieren heftig und schnell auf Rezensionen z.B. bei Amazon – denn Worte können Kunden werben oder abschrecken. Jugendliche wissen um die Macht der Worte – Cybermobbing ist eine traurige Realität geworden.
Worte haben Macht – das gilt nicht nur in der virtuellen Welt, sondern natürlich auch in der realen.
Jede von uns hat schon gemerkt, was Worte anrichten können – falsche Worte oder auch richtige Worte, aber zur falschen Zeit gesagt oder im falschen Ton.
Auch unsere Worte haben Macht: WAS wir sagen, aber auch was wir NICHT sagen, und WIE wir es sagen.
Erniedrigungen können schon im Kindesalter Leben zerstören, Kränkungen zerstören Beziehungen – ein falsches Wort zur falschen Zeit kann einen Menschen für sein Leben beeinträchtigen. – Es sind nicht immer die boshaften, bewusst verletzenden Worte, die Schaden anrichten, auch manches gut gemeinte Wort kann einen Menschen für sein Leben prägen.
„Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“ – diese Aussage stammt von Konrad Adenauer und wird immer wieder gerne zitiert, aber auch hier sehen wir die Macht der Worte, nämlich der nicht gesagten. So, verkürzt, spricht das Zitat von einer Gleichgültigkeit und Beliebigkeit. Im Ganzen lautet das Zitat jedoch: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden.“ – plötzlich ein ganz anderer Sinn.
Auch die Bibel spricht von der Macht der Worte. Sie nennt das Problem der Zunge deutlich beim Namen:
„So ist auch die Zunge nur ein kleines Glied und kann sich doch großer Wirkungen rühmen. Und ein kleines Feuer kann einen großen Wald in Brand stecken. Auch die Zunge ist so ein Feuer, das von der Hölle angezündet wird, eine Welt voll Unrecht unter unseren Gliedern. Sie beschmutzt den ganzen Menschen und macht ihm das Leben zur Hölle.“ heißt es im Jakobusbrief 3,5f. Auch andere Stellen sprechen von der verheerenden, ja tödlichen Macht, die unsere Worte haben.
Wir müssen uns bewusst machen, dass „die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben.“ – so sagt es Jesus im Matthäusevangelium 12,36f. Und Jakobus schreibt: „Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, so ist sein Gottesdienst nichtig.“ (Jak.1,26)
Aber sie zeigt auch die Lösung auf: Jesus ist auch für die Sünde unseres Mundes gestorben und auferstanden. Sein vollkommenes Leben wird auch im Blick aufs Reden denen angerechnet, die sich im anvertrauen.
Als erlöste Menschen können wir in der Kraft des Heiligen Geistes der Aufforderung folgen, die Paulus den Ephesern gibt:
„Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten,
weil wir untereinander Glieder sind.
Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen,
sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist,
damit es Segen bringe denen, die es hören.“ (Brief an die Epheser 4)
Wir wissen: Worte sind mitnichten Schall und Rauch. Worte haben Macht – sowohl im Positiven als auch im Negativen. – Worte sind aber auch ein Kriegsschauplatz und ein Feld der Bewährung für einen Christen. Deshalb ist es gut, wenn wir mit David beten: „Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.“ (Psalm 51,17)