1 Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. 2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre 3 und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit. 4 Und ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. 5 Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung. 6 Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre. 7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis 8 und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, und sie zum Kampf zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer. 9 Und sie stiegen herauf auf die Ebene der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie. 10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Ein Engel führt Johannes in die siebte und letzte Vision der Offenbarung ein. Wir können erkennen, dass es sich um eine neue Vision handelt, weil Johannes in der Zeit zurückversetzt wird. Die letzte Vision endete am Tag des Gerichts mit dem endgültigen Sieg Jesu über seine Feinde. Die siebte Vision führt uns zurück an den Beginn des neutestamentlichen Zeitalters. Der Engel kam „aus dem Himmel herab“ (Vers 1). Er kam herab, weil „der große Drache hinabgeworfen wurde, die alte Schlange, genannt Teufel oder Satan, die den ganzen Erdkreis in die Irre führt“ (12:9). Der Engel hat „den Schlüssel zum Abgrund“ (Vers 1). Damit wird er als Jesus identifiziert. Jesus hatte Johannes bereits gesagt, dass er „die Schlüssel des Todes und des Hades“ besitzt (1:18). Die große Kette, die Jesus in seiner Hand trägt, symbolisiert seine Macht, den Teufel an die Leine zu legen und zu bändigen. Jesus bindet den Teufel für tausend Jahre. Dieses „tausend Jahre“ (Vers 2) ist mehr als jedes andere Wort der Heiligen Schrift missbraucht worden. Millenialisten (Millennium bedeutet „tausend“) sind der Meinung, dass es sich um tausend Jahre am Ende der Welt handelt, wenn die Gläubigen auf dieser Erde herrschen und alle ihre Feinde besiegen werden. Viele andere falsche Ideen und Vorhersagen sind dadurch entstanden, dass man diese tausend Jahre wörtlich genommen hat. Wie können wir sicher sein, dass „tausend Jahre“ nicht wörtlich zu verstehen ist? Erstens ist jede Formulierung in den Versen 1 und 2 bildlich gemeint. Johannes befindet sich mitten in einer Vision. Er stellt Jesus als einen Engel dar. Er stellt den Teufel als einen Drachen vor. Er spricht von der Hölle als einem tiefen Abgrund, dem Abyss. Obwohl ein Abgrund kein Schloss hat, stellt sich Johannes vor, dass Jesus einen Schlüssel hat. Satan ist ein böser Geist, den man nicht mit Ketten festhalten kann, doch Johannes stellt sich vor, wie Jesus den Satan mit einer großen Kette zurückhält. Die tausend Jahre am Ende von Vers 2 wörtlich zu nehmen, verstößt gegen die Art und Weise, wie Jesus durch Johannes spricht. Es gibt noch einen zweiten Grund, warum wir diese tausend Jahre nicht wörtlich auslegen können. Wenn es irgendeinen Zweifel wegen der Bedeutung einer Schriftstelle gibt, müssen wir der Bibel erlauben, sich selbst zu interpretieren. Wenn es irgendeinen Zweifel an der Bedeutung der tausend Jahre in diese bildlichen Bibelvers gibt, müssen wir auf die wörtlichen Beschreibungen der letzten Tage durch Jesus in den Evangelien zurückgreifen. Die klaren Worte unseres Herrn dort sprechen gegen eine buchstäbliche tausendjährige christliche Herrschaft und einen universellen Frieden. In den Evangelien sprach sich Jesus gegen die Vorstellung aus, dass es Frieden auf Erden und eine politische Herrschaft der Gläubigen geben wird. Er prophezeite das Gegenteil in sehr deutlichen Worten. Jesus sagte, dass die letzten Tage von „Kriegen und Kriegsgerüchten“ geprägt sein werden….. „Es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich“ (Matthäus 24:6, 7). Die Christen würden nicht über die Erde herrschen, sagte Jesus, sondern den Machthabern ausgeliefert werden, „damit sie verfolgt und getötet werden“ (Matthäus 24:9). Anstelle der Massenbekehrungen, die die Millennialisten vorhersagen, sagte Jesus, dass „falsche Propheten auftreten werden“ und „die Liebe der meisten erkalten wird“ (Matthäus 24:11, 12).
Auch der Rest der Schrift schließt einen buchstäblich tausendjährigen „Himmel auf Erden“ aus. Paulus schrieb: „Nun aber, Brüder, über Zeiten und Daten brauchen wir euch nicht zu schreiben; denn ihr wisst sehr wohl, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Während die Menschen sagen: ‚Friede und Sicherheit‘, wird das Verderben plötzlich über sie kommen“ (1. Thessalonicher 5,1-3). Petrus wies seine Leser auch von einem irdischen Paradies weg. „Gemäß seiner Verheißung“, schrieb er, „freuen wir uns auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, die Heimat der Gerechtigkeit“ (2. Petrus 3,13). Was sind die tausend Jahre in Vers 2? Da es mit der Bindung des Satans beginnt und mit der kurzzeitigen Freilassung des Teufels endet, sind die tausend Jahre das Zeitalter des Neuen Testaments. Das neutestamentliche Zeitalter begann mit dem Kommen Christi. „Der Sohn Gottes ist erschienen, um das Werk des Teufels zu zerstören“ (1. Johannes 3,8). Während seines irdischen Wirkens verkündete Jesus: „Der Fürst dieser Welt ist jetzt verurteilt“ (Johannes 16,11). Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat Jesus „die Mächte und Gewalten entwaffnet“ (Kolosser 2,15). Die Bindung Satans – die Begrenzung seiner Fähigkeit, dem Volk Gottes zu schaden – markierte den Beginn der tausend Jahre, den Beginn des neutestamentlichen Zeitalters. Millennium war die Bezeichnung für die größte Zahl im griechischen Wortschatz. „Tausend“ schien eine unendliche Zahl zu sein. In Vers 3 symbolisiert „tausend“ die unbestimmte Länge des neutestamentlichen Zeitalters, in dem Satan gebunden sein würde. Judas schrieb, dass Gott am Anfang der Welt das Wirken der bösen Engel begrenzt hatte, als er sie aus dem Himmel vertrieb. Sie wurden „mit ewigen Ketten gebunden, um am großen Tag gerichtet zu werden“ (Judas 6). Die Geschichte von Hiob veranschaulicht, wie Gott – schon im Alten Testament – die Macht des Satans einschränkte. Die Versiegelung des Abgrunds in Vers 3 weist auf die größere Einschränkung der dämonischen Aktivitäten hin, die der Sieg Jesu für das neutestamentliche Zeitalter mit sich brachte. Weder die Bindung des Satans am Anfang der Welt noch seine Bindung während des neutestamentlichen Zeitalters schränkt den Teufel vollständig ein. Das geht aus den vielen Warnungen der Heiligen Schrift vor der Macht des Satans hervor. Die Kette und die Grube dienen als Leine, die Satans Angriffe gegen die Kirche in Schach hält. Gegen Ende des neutestamentlichen Zeitalters wird der Teufel „für eine kurze Zeit freigelassen“ (Vers 3). Diese relativ kurze Zeit wird eine Periode großer Bedrängnis für die Gläubigen bedeuten. In diesen letzten Tagen werden „falsche Propheten auftreten und viele Menschen verführen“, und „die Liebe der meisten wird erkalten“ (Matthäus 24:11, 12). Jesus sagte: „Wenn jene Tage nicht verkürzt worden wären, würde niemand überleben; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden“ (Matthäus 24:22).
In den Versen 4 bis 6 wird die Aufmerksamkeit des Johannes auf Throne des Gerichts im Himmel gelenkt. Auf diesen Thronen sitzen die Heiligen und Märtyrer. Es sind die Gläubigen, die „das Tier und sein Bild nicht angebetet und sein Zeichen nicht an ihrer Stirn oder an ihrer Hand angenommen haben“ (Vers 4). In einer früheren Vision bezeichnete Johannes diejenigen, die das Tier anbeteten, als Ungläubige – „alle, deren Namen nicht geschrieben stehen in dem Buch des Lebens, das dem Lamm gehört“ (13:8). In gleicher Weise sind diejenigen, die das Malzeichen des Tieres tragen, diejenigen, die mit den weltlichen Mächten gegen das Lamm zusammenarbeiten (13:11-18). In Vers 4 berichtet Johannes, dass zwischen der Bindung des Satans und dem Geschehen um die Throne keine Zeit verging. Diejenigen, die auf den Thronen des Gerichts sitzen, stellen also diejenigen dar, die während des neutestamentlichen Zeitalters im Glauben sterben. Die ersten Leser des Johannes sahen oder hörten zweifellos von Mitchristen, die wegen ihres Glaubens verfolgt und hingerichtet wurden. Sie wurden „um ihres Zeugnisses für Jesus und um des Wortes Gottes willen enthauptet“ (Vers 4). Wir und die ersten Leser der Offenbarung in Kleinasien haben den Trost, dass diejenigen, die im Glauben sterben, im Himmel leben. Noch vor dem Endgericht herrschen sie mit Christus. Diese Wahrheit wird für uns bekräftigt, wenn Johannes schreibt, dass er die „Seelen“ derer sah, die enthauptet worden waren. Er sah nur die Seelen der verstorbenen Gläubigen auf dem Thron des Gerichts, denn ihre Körper werden erst bei der Auferstehung wieder zum Leben erweckt und mit ihren Seelen vereint werden.
Am Ende von Vers 4 heißt es: „Sie wurden lebendig und herrschten mit Christus tausend Jahre“. Ein Blick in den griechischen Text zeigt, dass Johannes nicht sagt „sie wurden lebendig“, sondern einfach „sie lebten und herrschten mit Christus“. Diese genauere Übersetzung widerspricht der Ansicht einiger Millenialisten, dass es zwei physische Auferstehungen von Gläubigen geben wird, eine zu Beginn des Jahrtausends und eine weitere beim Endgericht. Die Worte, die Johannes verwendet, spiegeln eine wichtige biblische Wahrheit wider. Die Seelen der Gläubigen müssen nicht auferweckt werden, weil sie nie wirklich sterben; sie hören nie auf zu existieren. Jesus versprach Martha: „Wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben“ (Johannes 11,26), und er versicherte dem Schächer am Kreuz: „Ich sage dir die Wahrheit, heute wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lukas 23,43). Diejenigen, die mit Christus sterben, beginnen sofort mit ihm zu regieren, und zwar während der tausend Jahre des neutestamentlichen Zeitalters. Diese Herrschaft umfasst das Gericht über die bösen Engel und die Ungläubigen. Paulus sagte den Korinthern, dass die Heiligen die Welt und die Engel richten würden (1. Korinther 6:2, 3). Das Richten in Vers 4 bezieht sich weder auf den Tag des Gerichts noch auf die Herrschaft der Gläubigen in der Ewigkeit nach dem Tag des Gerichts. Dieses Gericht beginnt in dem Moment, in dem unsere Seelen in den Himmel aufgenommen werden. Gläubige leben und herrschen weiter mit Christus, wenn ihre Seelen ihren Körper verlassen. Das gilt nicht für Ungläubige. Johannes sagt, dass die Ungläubigen „der Rest der Toten“ sind (Vers 5). Auch hier sind manche Übersetzung nicht korrekt. Johannes schrieb nicht: „Die übrigen Toten sind nicht lebendig geworden“. Er schrieb, dass sie „nicht lebten“, bis die tausend Jahre zu Ende waren. Diejenigen, die ohne Christus sterben, sind tot, mit Leib und Seele, bis zur Auferstehung. Wenn Christus ihre Leiber auferweckt und sie mit ihren Seelen wieder vereint, werden sie für kurze Zeit wieder leben, um dann dem Endgericht und dem ewigen Tod entgegenzusehen. Für uns Gläubige beginnt das Leben und Herrschen mit Christus, wenn wir zum Glauben kommen. In der Taufe, so Paulus, wurden wir mit Christus begraben, damit wir durch den Glauben auch mit ihm leben (Römer 6,4-8). Bekehrung ist Auferstehung vom geistlichen Tod. Als wir zum Glauben kamen, „hat Gott uns mit Christus auferweckt und uns mit ihm in die himmlischen Gefilde gesetzt“ (Epheser 2,6). Jesus sprach auch davon, zum Glauben zu kommen, als zum Leben zu kommen. Er sagte: „Ich sage euch die Wahrheit: Es kommt die Zeit und ist schon gekommen, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die, die sie hören, werden leben“ (Johannes 5,25). Am Ende von Vers 5 spricht Johannes von „der ersten Auferstehung“. Da Johannes nur die Seelen der Gläubigen im Himmel sah, kann diese erste Auferstehung nicht die leibliche Auferstehung der Gläubigen vor dem Jüngsten Tag bedeuten. Sie bedeutet die Auferstehung des Gläubigen vom geistlichen Tod durch Bekehrung. Diejenigen, die zum Glauben an Jesus auferweckt werden, sind gesegnet und heilig. Gesegnet bedeutet „glücklich“. In der Bibel bedeutet Seligkeit nicht weltliches Glück, sondern den inneren Frieden, der aus dem Wissen um Jesus kommt. Da wir in der Bibel von Jesus erfahren, sagte Jesus: „Selig sind die, die das Wort Gottes hören und ihm gehorchen“ (Lukas 11,28). Gläubige Menschen sind geistig glücklich, weil sie durch den Glauben an Jesus heilig sind. Ihre Sünden sind ihnen vergeben, und Jesus kleidet sie mit seiner Gerechtigkeit (3:4, 5).
Diejenigen, die in Jesus glücklich und heilig sind, werden vom „zweiten Tod“ nicht betroffen sein (Vers 6). Der erste Tod ist der geistliche Tod, in den wir hineingeboren werden. „Ihr wart tot in euren Übertretungen und Sünden“ (Epheser 2:1). Die erste Auferstehung ist die Bekehrung. Der zweite Tod ist das, was Ungläubige erwartet, wenn sie sterben. Der physische Tod ohne Glauben endet im ewigen Tod. Der zweite Tod hat keine Macht über Gläubige. Sie leben und herrschen nicht mehr mit Christus in dieser Welt, sondern leben und herrschen mit Christus auf dem Richterthron im Himmel. Die tausend Jahre, auf die sich Vers 6 bezieht, sind keine Ewigkeit. Es ist dieselbe Herrschaft und Herrschaft der Seelen der Gläubigen mit Christus bis zum Ende des neutestamentlichen Zeitalters, die in den Versen 4 und 5 beschrieben wird. Für diejenigen, die im Glauben sterben, dauern das priesterliche Werk und die Herrschaft, die mit der Bekehrung beginnen (1:5, 6), ununterbrochen bis zum Jüngsten Tag an. Der zweite Tod hat keine Macht, unsere Beziehung zu Christus zu ändern.
Die tausendjährige Periode, die in Vers 1 begann, endet in Vers 7. In Vers 3 sagt uns Johannes, wie das neutestamentliche Zeitalter enden wird. Der Drache würde „für eine kurze Zeit freigelassen werden“. Jetzt erfahren wir die Einzelheiten. „Der Satan wird aus seinem Gefängnis freigelassen werden und wird hinausgehen, um die Völker zu verführen“ (Verse 7, 8). Dies sind die letzten schrecklichen Tage für die Erde. Paulus beschreibt die Folgen der Freilassung des Satans: Es werden schreckliche Zeiten sein in den letzten Tagen. Die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldgierig, prahlerisch, stolz, beleidigend, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, ohne Selbstbeherrschung, brutal, das Gute nicht liebend, verräterisch, unbesonnen, eingebildet, vergnügungssüchtig und nicht gottesfürchtig. (2. Timotheus 3,1-5) Täuschung ist das Werkzeug des Satans. „Wenn er lügt“, sagte Jesus, „spricht er seine eigene Sprache; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge“ (Johannes 8,44). Am Anfang hat er Eva und Adam getäuscht, und am Ende wird er die Völker belügen. Die „vier Ecken der Erde“ betonen den universellen Einfluss des Teufels. Johannes lehnt sich an Hesekiels Verweise auf Gog und Magog an (Vers 8; auch Hesekiel 38, 39), um alle Herrscher und Nationen zu beschreiben, die sich dem Volk Gottes widersetzen. Diese Beschreibung der Endzeit passt auf die Tage, in denen wir jetzt leben. Satan hat die Völker verführt und sie zum Kampf gegen die Gläubigen versammelt. Seine Streitkräfte scheinen unüberwindbar zu sein: „Sie sind zahlreich wie der Sand am Meer“ (Vers 8). Sie umzingeln „das Lager des Volkes Gottes“ (Vers 9). Aber für diejenigen, die in diesen Tagen leben, bietet Johannes reichlich Trost. Er sagt, dass der Einfluss des Satans am Ende des neutestamentlichen Zeitalters nur von kurzer Dauer sein wird (Vers 3). Er beschreibt das von Gott umgebene Volk als „die Stadt, die er liebt“ (Vers 9). Und gerade dann, wenn Satans Mächte auf ihren endgültigen Sieg zuzusteuern scheinen, greift Gott mit seiner endgültigen Befreiung ein.
Gottes Volk wird gerettet, wenn Gott Feuer vom Himmel schickt und den Satan und seine Verbündeten vernichtet. Das Feuer ist das Mittel von Gottes Zorn gegen seine Feinde. Diejenigen, die das Tier anbeten, werden durch Feuer leiden (14:10, 11). Die Prostituierte auf dem Tier wird verbrannt werden (17:16). Rauch wird für immer von Babylon aufsteigen (19:3). Das Tier und der falsche Prophet werden „lebendig in den feurigen Schwefelsee geworfen“ (19:20). In seinem letzten Akt der rächenden Gerechtigkeit wird Gott den Teufel vernichten, der sie alle dazu gebracht hat, nach seinem Willen zu handeln. „Der Teufel, der sie verführte, wurde in den brennenden Schwefelsee geworfen“ (Vers 10). Selbst diese schreckliche Szene ist ein Trost für den Gläubigen. Johannes betrachtet die endgültige Vernichtung des Satans und der Feinde der Kirche als eine vollendete Tatsache. Er berichtet darüber in der Vergangenheitsform, als ob sie bereits stattgefunden hätte. In diesen letzten Tagen finden wir Vertrauen in die inspirierten Worte des Johannes. Wir müssen nicht daran zweifeln, dass wir „das Lager des Volkes Gottes sind, die Stadt, die er liebt“ (Vers 9). Wir schöpfen auch Trost aus dem Kontrast zwischen den Ereignissen am Ende dieses Kapitels und der Beschreibung der ewigen Glückseligkeit in Kapitel 21. Satan, das Tier und der falsche Prophet „werden Tag und Nacht gequält werden von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Vers 10). Während wir in der sicheren Hoffnung auf ein Ende unseres Leidens leben, leben unsere Feinde in ständiger Angst vor unendlichem Leid. Selbst in den dunkelsten Tagen für die Kirche lebt jeder Gläubige in der Zuversicht des Sieges.